G’ day – «Down under»; unsere Reise von Perth nach Darwin

Vom 7.10. bis 3.11.2018 erkundeten Patrick und ich die Westküste Australiens. Die Vorfreude war gross, bereits im Januar buchte Patrick den Flug zu günstigen Konditionen.

Dann – am 7. Oktober – ging es endlich los. Zuerst fuhren wir mit dem Zug von Bern nach Mailand. Hier kam bereits eine erste grosse Herausforderung: Patrick hatte recherchiert, dass der «Malpensa Express Train» uns zum Flughafen führen würde. Dem war auch so, aber – woher kriegen wir ein Billett? Man muss schon zuerst darauf kommen, dass man im überlaufenen und schlecht organisierten Bahnhof zuerst zwei Stockwerke runter muss und den richtigen Ticketautomaten finden muss, um dann ein entsprechendes Ticket lösen zu können… Die S-Bahn fuhr uns dann aber pünktlich zum Flughafen in knapp einer Stunde.

Das Abendessen und die fluglärmruhige Nacht im Hotel «Idea» (gut gelegen und günstig) bereitete uns bestens vor für den angenehmen Flug via Wien und Hongkong nach Perth. Die fast 24 Stunden Reisezeit sind in der Business Class und den entsprechenden Lounges wunderbar zu bewältigen; und dass man am Platz persönlich mit seinem Namen angesprochen wird, ist auch sehr angenehm.

Wir waren bei der Ankunft in Perth sehr überrascht, dass man neu sehr einfach und schnell in Australien einreisen kann. Mit dem neuen System der E-Pass-Kontrolle und der scheinbar abgeschafften Gepäckdurchleuchtung waren wir bereits 25 Minuten nach der Landung am Schalter des Mietwagenverleihers! (Einzig bei Patrick ging die E-Pass-Kontrolle nicht; der Vollbart stimmte nicht mit dem Passfoto überein…)

Morgenstimmung im Kakadu National Park (Yellow River)

Von Hertz durften wir einen nigelnagelneuen Honda Tucson SUV der uns sehr zuverlässig und komfortabel auf unserer Reise begleitete..

Teils stehen noch einige Bilder kopf – werde ich noch korrigieren. Schliesslich waren wir ja auch «down under»…;-)

10.10.18, Perth

Um dem Jetlag zuvorzukommen schliefen wir nur bis 9 Uhr und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg, die Gegend um das Hotel auszukundschaften. Vom Hotel spazierten wir zum Elizabeth Quay am Swan River und weiter zur Hay Street und Murray Street. Die Skyline von Perth ist sehr beeindruckend. Nach diesen ersten Eindrücken erholten wir uns dann am hoteleigenen Pool, um Kraft für das Abendessen zu kriegen…

Km-Stand 0 km

11.10.18, Perth – Geraldton

Los ging die Reise in den Norden! Auf den Schnell- und Überlandstrassen fuhren wir auf dem Highway 60 der Küste entlang. Halt machten wir im Yanchep National Park. Hier wurde eine neue Koalabär-Anlage erbaut. Wir konnten auch einige der scheinbar sehr faulen Tiere auf den Bäumen sehen.

Weiter gings auf dem Highway zum Nambung National Park. Sehr witzig sind hier die natürlich zugespitzten Steinbauten zu sehen («Pinnacle» genannt). Der ca. halbstündige Fussweg durch die Anlage lohnt sich sehr.

Weiter fuhren wir nach Geraldton zu unserem Hotel «Mantra».

Km-Stand: 427 km

12.10.18, Geraldton – Kalbarri

Für australische Verhältnisse war eine eher kurze Fahrt angesagt: «Nur ca. 160km». Von Geraldton gings nördlich nach Kalbarri. Dem Highway 1 folgten wir bis Northampton und bogen dann westlich auf die Port Gregory Road ab. Eine sehr schöne Strecke mit viel Buschland und blühenden Blumen. Einen kurzen Halt machten wir am «Pink Lake»; der See schimmert pinkfarben. Die Färbung kommt von einer Meeresalgenart, welche auch für Lebensmittelfarben industriell gewonnen wird.

Empfehlenswert ist ein Halt im Kalbarri National Park. Am Punkt «Natural Bridge» sind Wale im Meer zu beobachten. Auch geologisch ist dieser Halt sehr zu empfehlen.

Wunderschöne Aussichtspunkte im Park auf einen Fluss sind «Hawks Head» und «Ross Graham Lookout».

Nach diesen Eindrücken fuhren wir zurück nach Kalbarri, wo wir die Übernachtung im «Kalbarri Edge Resort» gebucht haben. Die Küstenstadt wirkt sehr sauber und fast schon etwas kitschig. Am Strand legten wir uns hin und beobachteten die Fischer bei ihrer Arbeit. Für ein Bad im Indischen Ozean war es aber doch etwas zu kalt. Gefühlte 15 Grad und der bewölkte Himmel liessen mich nur mit dem Fuss reingehen.

Km-Stand: 691 km

13.10.18, Kalbarri – Monkey Mia

Bei leichtem Regen starteten wir unsere Reise via Shark Bay nach Monkey Mia.

Unterwegs hielten wir am «Hamelin Pool», wo «ein lebendes Fossil» zu besichtigen ist: die Stromatolithen. Im hochkonzentrierten Salzwasser lebende Organismen haben über Millionen von Jahren hinweg Türme geformt, die wie kleine Korallenstöcke aussehen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die «Shell Beach». Der Strand ist etwa 30 km vor Denham entfernt und besteht aus unzähligen kleinen weissen Muschelschalen. Durch die sehr hohe Salzkonzentration in diesem Teil des Meeres sterben die Muscheln durch einen osmotischen Effekt ab und werden an den Strand gespült.

Unterwegs kauften wir unser Frühstück in Denham; dem westlichsten Punkt Australiens. Diese herzige Stadt beeindruckt wie Kalbarri durch seine Sauberkeit und seinen sehr schönen Strand.

Dann fuhren wir 25 Kilometer weiter quer durch die Halbinsel nach Monkey Mia ins «Monkey Mia Dolphin Resort». Dieses Strandresort bietet alles für Camper, Backpacker und Reisende wie wir. Der schöne Strand und das feine Abendessen bei Krokodil- und Känguru-Fleisch sowie der feine Rotwein liessen uns dann bald einschlafen.

Km-Stand: 1102 km

14.10.18, Monkey Mia

Am heutigen Entspannungstag war der Besuch der Hauptattraktion dieses Ortes angesagt: die täglich stattfindenden morgendlichen Delphinfütterungen. Um 7:45 Uhr versammelten sich ca. 250 Leute am Strand und warteten auf die Hauptdarsteller. Dann, um ca. 8 Uhr, kamen vier Delphine angeschwommen. Die Ranger gaben interessante Informationen zu den Tieren und gegen Ende wurden sie dann auch mit feinen Fischstücken belohnt; natürlich dargereicht von den Schaulustigen…

Nach dem Frühstück machten wir uns auf einen kurzen Spaziergang durch die Dünen und den Strand. In den Dünen sind viele Vogelkundler unterwegs – viele verschiedene unbekannte Vogelstimmen waren da zu hören.

Anschliessend setzten wir uns an den Strand und genossen bei Lesen und Entspannen die Sonne (und den kühlen Wind).

[Km-Stand: 1102 km]

15.10.18, Monkey Mia-Coral Bay

Die heutige Strecke war nicht sehr abwechslungsreich, aber sehr einfach zu befahren. Meist waren wir auf dem North West Coastal Highway Nr. 1 unterwegs.

Einen Abstecher machten wir nach Cornavan. Hier war im Reiseführer beschrieben, dass es da ein sehr spezielles Naturschauspiel zu bewundern gäbe: an der Küste wird das Wasser durch natürlich formierte Gänge gedrückt und oberhalb der Erde herausgepustet. Das Naturschauspiel ist unter dem Namen «Blowholes» bekannt. Wer einmal in der Nähe sein sollte, unbedingt anschauen; die 100 Kilometer (retour) lohnen sich!

Sehr eindrücklich sind ebenfalls die grossen Termitenhügel, die wir auf unserer ganzen Reise immer wieder sahen.

Auf der Weiterfahrt passierten wir dann den südlichen Wendekreis des Steinbocks. Merken tut man davon allerdings nicht viel – nur eine Tafel erinnert daran… Scheinbar ist das der Beginn des tropischen Klimas.

Angekommen in Coral Bay erwartete uns ein kleines Dörfchen mit wunderschönem Strand und einem herrlichen Sonnenuntergang.

Km-Stand: 1777 km

16.10.18, Coral Bay

Coral Bay ist ein idyllisch gelegener Ort mit einer wunderschönen Bucht. Ideal für Taucher*, Schnorchler*, Kayaker* etc. Wir unternahmen eine Glasbodenschifffahrt durch die Bucht. Dem Tipp des Guides vom Glasbodenschiff, etwa 20 Minuten nördlich dem Strand entlang zu laufen und wir werden ganz viele Riffhaie finden, folgten wir gerne. Und so war es dann auch: ca. 60 Riffhaie schwammen in der Bucht.

[Km-Stand: 1777 km]

17.10.18, Coral Bay – Exmouth

Weiter gings nordwärts nach Exmouth; von der östlichen zur westlichen Halbinselseite. Exmouth wurde 1967 zur Versorgung einer mittlerweile geschlossenen US-Nachrichtenstation gegründet. Der kleine nördlichste Punkt der Bucht bietet einen schönen Ort mit einigen Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten.

Wir checkten hier im «Mantarays Ningaloo Beach Resort» ein und erhielten ein grosses Zimmer mit Blick aufs Meer. Nach dem Einkaufen chillten wir am Hotelpool und fuhren fürs Abendessen in die Stadt. Dabei fanden wir ein gemütliches, echt australisches Restaurant «Cadillac Bar & Grill» in dem sehr gutes und günstiges Essen serviert wurde. Eigentlich wollten wir in ein ganz anderes Restaurant, welches wir dann aber nicht fanden…

Km-Stand: 1942 km

18.10.18, Exmouth

An diesem sonnigen Tag fuhren wir in den Cape Range National Park. Um zu diesem zu kommen muss man ein «U» fahren: zuerst nördlich, die Bucht queren und dann das Ganze wieder südlich fahren. Es hat sich aber sehr gelohnt. Am Ende des National Parks ist der «Yardie Creek Gorge». Hier ist ein kleiner See entstanden, der durch einen Zyklon in den 90-er-Jahren gebildet wurde, als dieser eine Schneise zum Meer öffnete. Durch die Schlucht kann eine ca. stündige Wanderung gemacht werden.

Auf dem Rückweg hielten wir beim Punkt «Mangrove» an. Hier kann die Vogelwelt gut beobachtet werden.

Den Tag schlossen wir am Pool und einem feinen Essen wieder im «Cadillac Bar & Grill» ab.

Km-Stand: 2130 km

19.10.18, Exmouth – Tom Price

Um 08:30 Uhr brachen wir auf. Starke Winde von der Küste her liessen uns nicht schlafen und so nutzten wir die Gunst der Stunde für den frühen Aufbruch. Laut Reiseführer ist die heute zurückzulegende Strecke 580 km lang.

Sehr viel zu sehen gab es dann allerdings nicht auf der Strecke. Ein schöner Halt zum Auftanken und zu rasten ist das «Nanuntarra Roadhouse». Dieses liegt auf dem North West Coastal Highway Nr. 1 kurz vor unserer Abzweigung auf die Road 136. Wir kamen hier nun in das Landesinnere – das merkten wir nicht nur am etwas höheren Spritpreis, auch die Wärme stieg auf über 30 Grad. Bislang waren es immer so um die 25 Grad.

Nach sieben Stunden Fahrt erreichten wir Tom Price. «TP» liegt auf einer Höhe von 747 m und ist die höchstgelegene Stadt in Westaustralien. Seit 1962 wird hier Eisenerz abgebaut. Die Bergbaugesellschaft errichtete die Stadt. Sehr viel zu bieten hat die Stadt aber nicht. 2-3 Restaurants, ein Einkaufszentrum, ein Spital und viele Einfamilienhäuser für die Minenarbeiter.

Wir logierten im «Tom Price Hotel» – eine sehr einfache, aber zweckmässige Unterkunft. Das Essen im Hotelrestaurant mundete vorzüglich.

Km-Stand: 2762 km

20.10.18, Tom Price

Von Tom Price aus fuhren wir heute in den Karijini National Park. Die etwa 100 km entfernten «Fortescue Falls» beim «Dales Gorge» bot uns eine wunderbare Schlucht, welche zahlreiche Touristen zum Baden einlud. Ebenso schön ist der «Circular Pool» etwas flussabwärts.

Km-Stand: 2976 km

21.10.18, Tom Price – Port Hedland

Die Strecke über die Road 95 und wieder auf dem Highway Nr. 1 hatte an Abwechslung nicht so viel zu bieten. Die Temperatur stieg aber auf ca. 42 Grad; nicht nur, als wir am Ort Marble Bar vorbeifuhren (dem heisstesten Fleck Australiens).

Für Abwechslung sorgten die Road Trains, welche wir überholen mussten. Meistens gaben die Fahrer Zeichen, wenn der Weg für das Überholmanöver frei war.

Um 14 Uhr kamen wir in Port Hedland an. Die Hafenstadt ist ein wichtiger Umschlagplatz für die im Landesinneren abgebauten Rohstoffe. Kilometerlange Züge bringen die Produkte zu den Verladeterminals, wo diese dann auf Frachtschiffe verladen werden.

Km-Stand: 3393 km

22.10.18, Port Hedland – Broome

Los gings für den längsten Abschnitt der Reise. 620 Kilometer waren es auf dem Routenvorschlag. Die Strecke ist relativ lang und bot wenig Abwechslung. Einige Roadhouses waren an der Route.

Die enorme Weite und Grösse des Landes zeigte sich auch hier wieder: z.B. zwischen dem Roadhouse «Sandfire» und dem nächsten Roadhouse kurz vor Broome liegen 290 Kilometer! Auch das Thermometer stieg auf 42 Grad Celsius.

Wir folgten immer dem North Western Coastal Highway Nr. 1 – auf der einen Seite Küste – auf der anderen Wüste…

In Broome angekommen mussten wir uns erst an das sehr schwüle Wetter gewöhnen.

Nach einem kurzen Bad im Hotelpool und der Wäsche waschen besuchten wir das Restaurant «Thai Orchid». Das Essen dort ist wirklich sehr gut und der Besuch fast ein Muss.

Km-Stand: 4000 km

23.10.18, Broome

Zuerst fuhren wir zum «Cable Beach». Ein sehr schöner Strand lädt zum Baden ein. Hier wurde 1889 ein Unterwasserkabel nach Java (Indonesien) verlegt, um die Kommunikation zu den Perlenmärkten zu ermöglichen. Deshalb trägt der Strand diesen Namen.

Weiter fuhren wir zum «Gantheaume Point», wo ein Leuchtturm steht. Hier gibt es Dinosaurierspuren zu entdecken.

Weiter streiften wir noch durch «Chinatown», wo fast jeder Laden Perlenartikel anbietet. 1880 wurde diese Stadt nach einem grossen Perlenmuschelfund gegründet.

Sehr interessant war der Besuch des «Bird Park» an der Yamashita Street, etwa 18 km ausserhalb der Stadt. Hier sind viele verschiedene Arten von Vögeln zu besichtigen.

Gleich um die Ecke (nach australischen Verhältnissen, 3 km wieder Richtung Broome) ist der «Mac Douglas Wilderness Park» zu finden. Hier erfährt man alles über die verschiedenen Arten von Krokodilen und sieht sie auch gefährlich im Wasser treiben. Der Park hat geöffnet von 14 bis 17 Uhr. Jeden Tag um 15 Uhr ist findet die Fütterung der Tiere statt. Der Guide weiss sehr viel über die Tiere zu erzählen…

Nach einem Schwumm im Hotelpool, wo keine der gefährlichen Tiere zu befürchten waren, brachen wir auf zum Restaurant «Matso’s Broome Bewery», ein sehr schönes Restaurant mit vielen feinen Menus gleich um die Ecke unseres Hotels. Natürlich gibt es hier auch die verschiedensten Bierarten zu probieren.

Leider haben wir Jochen (ein ehemaliger Arbeitskollege) und seine Muriel um einen Tag verpasst. Die beiden Weltreisenden waren zur gleichen Zeit wie wir auf dem australischen Kontinent unterwegs. Wegen eines Übertragungsfehlers kam die Facebook-Nachricht leider einen Tag zu spät zu uns. Wir waren wohl grade zur gleichen Zeit hier in Broome. Als die Nachricht mich erreichte waren sie bereits weiter zur «Eighty Mile Beach» unterwegs (und wir im «Crocodile Park» in Broome). Leider hat es nicht geklappt. Ich wünsche den beiden viele schöne Erlebnisse auf ihrer weiteren Reise. Ihren spannenden Blog findest du hier: https://www.wunderland-blog.ch

Km-Stand: 4070 km

24.10.18, Broome – Fitzroy Crossing

Auf der laut dem Reiseführer vorgeschlagenen Strecke von etwa 500 Kilometern hatten wir eine etwas abwechslungsreichere Route vor uns. Ab und zu kamen wir an sehr grossen abgebrannten Abschnitten vorbei (Bushfire).

Die Besichtigung des Boab Prison Tree, den «Gefängnisbaum von Derby» liessen wir links liegen. Hätten dies doch nochmals ca. 60 zusätzliche Kilometer bedeutet. Unterwegs begegneten uns diese «Flaschenbäume» immer wieder. Sie sind wie eine Flasche geformt und können sehr grossen Umfang erreichen.

In Fitzroy Crossing angekommen erwartete uns eine Temperatur von 42 Grad. Da tat der Pool seine volle Wirkung. Abends sahen wir auf dem Gelände des schönen Hotels viele Kängurus grasen. Die eher nachtaktiven Tiere bekamen wir nun nach 2 Wochen endlich «live» zu sehen.

Der Reiseführer empfahl uns eine Bootsfahrt auf dem «Fitzroy River», um die Landschaft zu erleben. Leider befanden wir und bereits in der Nachsaison und die Bootstouren wurden nicht mehr angeboten. So beschlossen wir, morgen vor der Abreise in den Park hineinzufahren und eine kurze Wanderung zu machen.

Km-Stand: 4468 km

25.10.18, Fitzroy Crossing – Halls Creek

Nach dem Besuch des Geiki Gorge National Park, in dem wir eine kurze Wanderung machten, starteten wir die Weiterreise auf dieser etwas abwechslungsreicheren Strecke. Die beiden grösseren Raststätten anzufahren hat sich gelohnt: bei der ersten erhielten wir eine super Aussicht über die weite Landschaft.

In Halls Creek erwartete uns zum ersten Mal ein tropischer Regenfall – fantastisch.

Die einzige Unterkunft in Halls Creek, das «Kimberly Hotel», bot uns ein sehr schönes Zimmer an für die Übernachtung. Das Nachtessen wurde in der Bar serviert, wo sich die halbe Stadt versammelte.

Km-Stand: 4804 km

26.10.18, Halls Creek – Kununurra

Die Fahrt nach Kununurra war wieder sehr abwechslungsreich. Man merkte, dass hier mehr Niederschläge das Land bewässern. Überall blühte es, grüne Bäume und Büsche waren zu sehen – einfach herrlich. Gestreift haben wir die «Bungle Bungles» – hätten wir einen 4WD-Fahrzeug gehabt, hätten wir hineinfahren können. Diese mussten wir also leider rechts liegen lassen.

Auch querte zum ersten Mal ein Känguru unseren Weg. Meist sahen wir sie ja nur überfahren am Strassenrand liegen.

Unser nächster Stopp war dann der Staudamm «Aryle Dam» ca. 80 km nach Kununurra. Der aufgestaute See soll das Siebenfache Wasservolumen des gesamten Hafenbeckens von Sydney enthalten. Er ist somit der grösste Süsswassersee Australiens.

Nach dem Hotel-Check-in und einer kurzen Pause fuhren wir los zum ca. 2km entfernten Aussichtspunkt «Kellys Knob». Hier bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Gegend. Der Sonnenuntergang hüllte die Felsformationen in wunderbare Farben. Der ca. 15-minütige Aufstieg hat sich mehr als gelohnt und ist unbedingt zu empfehlen.

Km-Stand: 5302 km

27.10.18, Kununurra – Katherine

Heute überquerten wir die Grenze zum «Northern Territory», was gleichzeitig auch eine Zeitumstellung von +1.5 Stunden gegenüber Westaustralien zur Folge hatte.

Von der Fahrt her fand ich die Strassen hier im NT etwas rauer (aber das kann auch nur ein Gefühl sein).

Etwa 50 km vor dem Roadhouse «Victoria River» hielten wir bei der «Joe Creek Picnic Area» an. Hier führte der Weg etwas in die Höhe und bot uns einen schönen Weitblick auf die Umgebung und den Viktoria River (in dem übrigens Krokodile sich befinden).

Einen zweiten Halt machten wir bei «Nawulbinbin» (ca. 200 km vor Katherine), wo wir einen 1.7 km langen gleichnamigen Walk durch die Umgebung machten. Bei 42 Grad war das eine ganz schöne Anstrengung – hat sich aber durchaus gelohnt.

In Katherine macht auch der berühmte Zug «The Ghan» Halt auf seinem Weg von Darwin nach Adelaide.

Km-Stand: 5849 km

28.10.18, Katherine

Eine Bootsfahrt war angesagt im Nitmiluk National Park. Der Park ist massgeblich durch eine tief gefurchtete Schlucht – «Katherine Gorge» – geprägt. Die Schlucht beeindruckt mit senkrecht aufragenden, turmhohen Felswänden, die den Canyon flankieren. Das Boot fuhr uns durch eine wunderschöne Landschaft. Der Guide erzählte viel über die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Die zweistündige Tour ist sehr zu empfehlen. Der National Park liegt nur knapp 30 km von Katherine entfernt.

Kurz nach Mittag machten wir uns auf zu einem weiteren Hotspot von Katherine, den «Hot Springs», in denen man baden kann.

Km-Stand: 5921 km

29.10.18, Katherine – Kakadu National Park

Eine grüne Landschaft begleitete uns wieder auf dem Weg in den Kakadu National Park nach Cooinda.

Unterwegs hielten wir an den idyllischen «Edit Falls». Sie gehören zum Nitmiluk National Park, die Zufahrt erfolgt aber direkt vom Stuart Highway ca. 60 km nördlich von Katherine. Die Bademöglichkeiten zählen zu den schönsten Badeplätzen laut Reiseführer. Und damit hatten sie auch recht. Der Abstecher lohnt sich sehr. Die Erfrischung tat richtig gut.

Nach Pine Creek zweigten wir rechts weg in den Kakadu National Park. Immer wieder begegneten uns Warnschilder, dass man wegen Krokodilen nicht schwimmen dürfe. Freshwater-Krokodile («Freshies») sind ja für den Menschen eigentlich nicht gefährlich, aber bei grossen Überschwemmungen können sich Salzwasserkrokodile («Salties») auch in Süsswassergebieten befinden.

Die Übernachtung war in der «Cooinda Lodge Kakadu», ein sehr schönes Resort. Die Zimmer sind und werden gerade neu umgebaut. Die Lodge liegt bei den «Yellow Waters Lagoon». Diese Gegend stellt das eigentliche botanische Herzstück des grössten Nationalparks Australiens. Die meisten Aussichtspunkte sind aber leider nur mit 4WD-Fahrzeugen erreichbar.

[Km-Stand: 6213 km]

30.10.18, Kakadu National Park

Tagwache um 6 Uhr, Besammlung um 6:20 Uhr, Abfahrt zur Bootstour um 6:45 Uhr durch das wunderschöne Billabong «Yello Water». Hier zeigte sich die Landschaft bei Sonnenaufgang von ihrer schönsten Seite. Viele Vögel, Fische, Krokodile und andere Tiere zeigten sich uns auf der durch den Ranger sehr humorvoll geführten Tour. Wer in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Anschliessend machten wir uns einen ruhigen und entspannten Tag im Resort am Pool und beim Lesen.

Km-Stand: 6213 km

31.10.18, Kakadu National Park – Batchelor

Auf dem Weg nach Batchelor hielten wir am «Namarggon Djadjam» um schöne Wandmalereien aus alten Zeiten der Aborigines zu besichtigen.

Weiter war ein Abstecher nach Ubirr auf dem Programm. Dies ist einer der Höhepunkte des Kakadu National Parks. Die Zufahrt ab dem Arnhem Highway kurz nach Jabiru ist etwa 40 km pro Weg. Am «Nardab Lookout» hat man einen einmaligen Ausblick über die Weiten des Arnhemland und die tiefgrünen Schwemmländer.

Auf den kurzen Wanderungen und Ausflügen merkten wir, dass es bereits merklich schwüler wurde. Der Schweiss lief uns nur so runter…

An der Rezeption des Motels ins Batchelor wurden wir überraschenderweise von einem Schweizer Auswanderer begrüsst.

Km-Stand: 6653 km

01.11.18, Batchelor – Litchfield National Park – Darwin

An unserem letzten Reisetag machten wir ein paar Besichtigungen im Litchfield National Park. Der Park ist bekannt für seine Termitenhügel, Wasserfälle und kühlen Felspools. Ein grosser Teil des 1500 km2 grossen Parks ist vom spektakulären Felsmassiv der «Tabletop Range» geprägt, dessen Sandsteinformationen wie Kliffs aus dem flachen Umfeld aufragen. Die natürlichen Wasserlöcher sind perfekte Swimmingpools.

Sehr eindrücklich sind die Termitenhügel, dessen keilförmigen Hügel genau von Norden nach Süden ausgerichtet sind, damit das einfallende Sonnenlicht zur Beheizung bestmöglich genutzt wird.

Ein sehr schöner Platz zum Baden ist der «Buley Rockhole». Ein kleiner Wasserfall und ein natürlicher Pool laden zum Bade ein. Von hier führt ein Wanderweg 2 km zu den «Florence Falls».

Eine schöne Aussicht auf die Umgebung hat man bei den «Tolmer Falls».

Die Empfehlung unseres Rezeptionisten von gestern waren die «Wangi Falls»: ein wunderschöner Ort zum Baden.

Nach diesen Eindrücken machten wir uns auf den Weg nach Darwin. Hier besichtigten wir die Umgebung des Victoria Hotels, den Hafen mit seinen schönen neuen Häusern und die neu aufgebauten Gebäude (Parlamentsgebäude, Polizeistation etc.). Die Stadt hat uns sehr gut gefallen. Sie hat viel Charme.

Müde von den vielen Eindrücken fuhren wir ins Hotel am Flughafen, gaben das Mietauto zurück und gönnten uns noch ein feines Abendessen.

Km-Stand: 6912 km

02.11.18, Darwin – Perth – Bangkok – Frankfurt – Mailand – Bern

Mit dem Rückflug via Perth, Bangkok, Frankfurt und Mailand schlossen wir diese Reise ab. Wir haben viel erlebt und gesehen. Die eindrückliche abwechslungsreiche Weite des Landes, die Gelassenheit der Austalier*innen, die abgeschiedenen Orte und vieles mehr werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Die Transferzeit im Flughafen Bangkok war etwas kurz (knapp 1 Stunde). Und da wir zusätzlich noch etwas Verspätung hatten, wurden wir und andere Passagiere mit Begleitung durch die Wirren des Flughafens geschleust. Unter anderem mit einem Scooterfarzeug. Die Koffer hatten es leider nicht geschafft. Sie kamen 2 Tage später dann zu uns zurück.


Nationalparks

Die Nationalparks verlangen meist eine Gebühr für den Besuch. Meist so um die AU$ 13. Wenn man viele davon besuchen will, lohnt sich der Kauf eines Holiday-Nationsparkpass. Dieser berechtigt dann für eine gewisse Zeit, die Parks zu besuchen. Sie können auch online gebucht werden: http://parksaustralia.gov.au

Die Besichtigung von Attraktionen ist meist mit langen Anfahrten verbunden. Meist liegen mehrere (hundert) Kilometer zwischen diesen wunderschönen Punkten, welche die Anfahrt mehr als wettmachen. Dies muss natürlich in die Tagesplanung einberechnet werden.

Bestellen in Restaurants/Bars

Wie schon von meinem letzten Aufenthalt vor 6 Jahren kamen wir wieder mit der bekannten Bestellart im Restaurant und Bars in Berührung. Man geht an die Bar, bestellt und bezahlt seine Sachen und kriegt einen «Steller» mit einer Nummer. Diesen platziert man dann an seinem Tisch auf und die Sachen werden vom Servierpersonal an den Tisch gebracht. Eine sehr einfache und effiziente Angelegenheit.

Strassenverkehr

Mit dem Auto zu fahren ist hier in Australien wirklich sehr angenehm. Ich gewöhnte mich schnell daran. Alles ist auch für den Linksverkehr entsprechend ausgeschildet. Also falsch in einen Kreisverkehr einzufahren geht gar nicht… 😉 Allerdings wollte ich doch anfänglich noch mit den Scheibenwischern blinken, aber das legte sich dann sehr schnell. Die Verkehrsteilnehmer verhalten sich sehr rücksichtsvoll zueinander; keiner hupt oder drängelt. Wie ich gelesen habe, sind die Bussen hier in Australien sehr hoch. Vielleicht ist das ja auch ein Grund…

Auf den Strassen ausserhalb darf man 110 km/h fahren. Diese Geschwindigkeit ist wirklich sehr angenehm zu fahren auf den langen Geraden. Und der Tempomat tat das seinige dazu.

Aufpassen muss man auf die freilebenden Tiere. Diese können plötzlich die Strasse überqueren.

Mit unserem 2WD-Fahrzeug konnten wir nur auf geteerten Strassen fahren; nur bedingt und kurz auf roten Pisten. Dadurch konnten wir auch nicht alle Strassen in Nationalparks befahren, welche in den Reiseführern vermerkt waren. Aber das machte auch nichts – wir konnten genug sehen und erleben.

Roadtrains sind uns immer wieder begegnet. Diese bis 50 Meter langen Sattelschlepper, welche oft bis zu drei Anhängern zum eigentlichen Truck schleppen, stellen einen Grossteil des nationalen Gütertransportes sicher. In weiten Gebieten des Landes gibt es keine Bahnlinien und so erfolgt der Transport von Gütern auf der Landstrasse. Diese Road Trains befördern oft Ladungen von über 100 Tonnen.

Navigation/Kommunikation

Sehr hilfreich bei unseren Fahrten hat sich die App «Maps.me» für das iPhone bewährt. Mit den Offline-Karten weiss man, wo man sich befindet und sogar ohne Datenvolumen kann eine Route berechnet werden (sofern man vorher die Karten heruntergeladen hat). Navigiert hat uns die App mit der freundlichen Stimme immer korrekt. Wirklich sehr beeindruckend.

Für das Telefon-Datenvolumen ist Swisscom sehr gut. Mit der App «Cockpit» kann ganz einfach ein entsprechendes Datenvolumen zu guten Preisen gekauft werden. Für unseren Aufenthalt reichte das 3 GB-Datenpaket.
Bei Patrick mit upc hat das überhaupt nicht funktioniert (es gibt hier nur Datenpakete für Europa).

Wichtig ist übrigens noch beim iPhone, dass man die Verwendung der mobilen Daten korrekt einstellt. Unter «Einstellungen/Mobiles Netz» werden alle Apps aufgelistet, welche das mobile Datennetz benützen dürfen. Hier ausschalten, welche App nicht auf die mobilen Daten zugreifen dürfen. Ich bin hier reingefallen, weil die App «Musik» darauf zugreifen durfte. Beim Fahren hatten wir das iPhone am Radio zugeschaltet und so wurden dann unbemerkt Musiktitel über das Telefonnetz heruntergeladen.

Radioempfang ist in der Wüste nicht gross zu erwarten. Aber es war sehr interessant, wieder einmal AM-Radio zu hören.